Das Problem: Rückenschmerzen

Rückenschmerzen ist ein präsentes Thema in der Pflege. Wusstest Du, dass von zehn Krankenschwestern- bzw. pflegern ca. sechs über einen längeren Zeitraum unter Rückenbeschwerden leiden? Die Konsequenzen betreffen sowohl die Pflegekraft selber, wie auch andere Mitarbeiter und Patienten. Es ist also wichtig, Deine Gesundheit zu erhalten. Vor allem, damit Du weiterhin Freude am Job hast! Auch Dein Arbeitgeber und die Krankenkassen, denen Krankheitstage Geld kosten, werden Dir dankbar sein.

Gegen Rückenschmerzen kann präventiv vorgebeugt werden. Was Du genau tun kannst, erfährst Du hier.

Was kann ich tun, um mich zu schützen?                           

Damit Du dich optimal gegen Rückenschmerzen schützen kannst, ist es wichtig, dass Du drei Punkte beachtest:

Hilfsmittel

Hilfsmittel sind wichtige Produkte zur Unterstützung bei Mobilisation und beim Heben von schweren Lasten. Diese müssen vom Arbeitgeber gestellt, gewartet und auf dem neuesten Stand gehalten werden. Sind diese nicht vorhanden, haftet Dein Arbeitgeber voll für etwaige Verletzungen. Die Hilfsmittel werden in zwei Kategorien unterschieden, technische und kleine Hilfsmittel. Bevor sich das Team für ein Produkt entscheidet, sollte es von Euch getestet werden.

Technische Hilfsmittel

  • Betten: Es gibt normale Pflegebetten und Niedrigpflegebetten. Das Pflegebett kannst Du auf die individuelle Höhe Deines Rückens stellen, sodass ein rückenschonendes Arbeiten möglich ist. Niedrigpflegebetten sind hingegen optimal für Rollstuhlfahrer, da sie auf eine Höhe von 22 cm heruntergefahren werden können. Auch die hohe Sturzgefahr aus dem Bett ist gemildert. Zum Schieben des Bettes kannst Du zudem noch einen „Bed Mover“ benutzen.
  • Lifter: Ein Lifter ist dazu gut, dass Du Patienten von einer Position in die die andere bringen kannst, zum Beispiel vom Bett in den Rollstuhl und umgekehrt. Patienten können mit den Liftern auch vom Boden aufgehoben werden. Zwischen den einzelnen Liftern gibt es Unterschiede. So gibt es den normalen mobilen Lifter, den Du überall hinfahren kannst. Dann gibt es noch den Wandlifter, der über Wandhalterungen an der Wand angebracht wird und bei Bedarf in mehrere Wandhalterungen eingehakt werden kann. Zuletzt gibt es noch den Deckenlifter, der über ein schienen ähnliches System an der Decke installiert ist. So kannst Du den Patienten im Raum hin und her fahren, oft auch zwischen den Räumen, soweit die Schienen verlegt sind.
  • Positionswechselhilfen: sie sind oft hilfreich beim Anziehen von Hosen oder beim Umsetzen in andere Stühle.
  • Rollstühle: hier ist vor allem der Pflegerollstuhl hervorzuheben. Mit dem Pflegerollstuhl kann der Pflegebedürftige mit dem Oberkörper oder den Beinen zurückgelehnt werden, sodass ein leichtes Liegegefühl entsteht.

Kleine Hilfsmittel

Kleine Hilfsmittel sind ebenso nützlich wie die technischen Hilfsmittel. Nennenswert ist vor allem die Antirutschmatte. Diese Matte kannst Du dem Patienten zum Abdrücken beim Hochrutschen im Bett unter die Füße legen oder wenn Du ihn umsetzen musst. Zu nennen ist auch das Rutschbrett, mit dem der Patient sich leichter umsetzen kann, weil er besser gleiten kann. Mit dem Bettzügel kann sich der Patient leichter aufsetzen und mit dem Haltegürtel kann er leichter mobilisiert werden, weil Du ihn besser halten kannst. Das Rollbrett und die Gleitmatten sind ebenfalls gute Unterstützer in der Pflege. Hiermit können Patienten leichter auf Liegen oder auch in mobile Badewannen transferiert werden bzw. auch im Bett hochgerutscht werden, weil der Reibungswiderstand gering ist.

Organisatorische Maßnahmen

Als zweiter Punkt sind die organisatorischen Maßnahmen zu nennen, denn Du, Dein Team und Deine Leitung können auch hier etwas tun.

Persönliche Strategien

  • Schulung der Mitarbeiter: Rückenschonendes Arbeiten ist wichtig, doch nicht jeder weiß wie es geht. Fortbildungen können dabei helfen und die Mitarbeiter dahingehend schulen.
  • Arbeitsgerechte Verteilung: Die ganze Belastung sollte nie nur auf einem liegen, denn je mehr Personen helfen, desto weniger belastend ist es für einen. Pflegebedürftige Patienten sollten zu zweit versorgt werden. So ist es auch für den Patienten angenehmer.
  • Arbeitsplatz ergonomisch gestalten: Das heißt, dass Arbeits- und Abstellflächen gut erreichbar sein sollten, damit man sich nicht so viel strecken oder bücken muss. Ebenso sollten PC und Arbeitsstühle arbeitsgerecht eingerichtet werden können. Am besten ist es, wenn schon bei der Planung darauf geachtet wird.

Damit Du selbst nicht an Rückenschmerzen leiden musst bzw. diese begünstigt, musst Du auch etwas tun. Zum einen solltest Du die oben genannten Hilfsmittel konsequent verwenden und Dir auch Hilfe holen, wenn etwas besonders schwer ist. Vor allem das allseits bekannte Bett auf der Hüfthöhe wird nicht immer eingehalten, so dass eine krumme Rückenlage entsteht. Schwere Lasten möglichst mit Rollwagen oder ähnlichem transportieren, ansonsten vor der Brust tragen, so dass das Gewicht am Besten verteilt ist.

Auch an Dir selbst kannst Du etwas verändern. Du solltest gute, feste Schuhe anziehen, optimaler Weise zwei Paar im Wechsel. Die Kleidung sollte viel Bewegungsfreiheit lassen, damit keine Schonhaltung aufgrund der Dienstkleidung entsteht. Zum Ausgleich ist Sport ganz wichtig und dabei ist es gleich, was Du machst. Wenn Du schon Beschwerden hast bzw. diesen vorbeugen möchtest, solltest Du Bauch und Rücken trainieren.

Oft ist es nur die Faulheit oder die Ausrede, man hätte keine Zeit, etwas einfacher zu machen. Jedoch dankt es Dir keiner, wenn Du zwei Sekunden eingespart hast und Du dafür zwei Wochen zu Hause bleiben musst.

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